Dass sich heutzutage die ganze Familie und alle Freunde jedes Jahr reichlich an Weihnachten beschenken, ist für uns selbstverständlich und am Heiligabend überhaupt nicht wegzudenken. Dass diese Gesten sich aber auf eine lange Tradition über Jahrhunderte zurückführen lassen, ist den meisten jedoch unbekannt.
Weihnachten ist, wie wir alle wissen, ein christliches Fest, wo wir uns gemeinsam über die Geburt Jesu freuen. Doch auch schon lange vor der Entstehung des Christentums haben sich die Familien in der Weihnachtszeit beschenkt. Geschenke standen symbolisch schon immer für Großzügigkeit und Wertschätzung und hatten die Intention, Freude hervorzurufen. So war es sogar schon vor langer Zeit im alten Rom üblich, dass zum Beispiel Staatsbeamte Geschenke von dem Volk erhielten, und auch heidnische Völker wollten mit Geschenken verschiedene Dämonen besänftigen.
Unsere Weihnachtsgeschenke sind ursprünglich in der christlichen Tradition auch ein Dank für die Geburt Jesu. Die Bescherung erinnerte schon immer an den christlichen Ursprung der Weihnachtsgeschichte aus der Bibel, da Jesu mit Maria und Joseph von den drei heiligen Königen auch wertvolle Geschenke als Zeichen der Freude übergeben bekam. Natürlich schenken wir heutzutage etwas anderes als Weihrauch, Gold und Myrrhe wie damals.
Die Bescherung im christlichen Sinne entwickelte sich dann so, dass der Fokus erst einmal auf dem 6. Dezember, auf dem Tag des heiligen Nikolaus lag. Damals gab es die Begrifflichkeiten des Weihnachtsmanns oder des Christkindes noch nicht, sondern die Kinder erhielten von dem Nikolaus am Morgen ein kleines Geschenk. Erst lange Zeit später wurde dieser Brauch durch den heiligen Christ ersetzt, welcher sich dann sprachlich auch zum engelsgleichen Christkind entwickelte. Den Nikolaustag feiern wir deshalb heute zwar immer noch, doch es gibt eher kleinere Aufmerksamkeiten als große Geschenke wie am Heiligabend.
Weihnachtsgeschenke für Kinder
Lange waren immer nur die jüngeren Kinder die Beschenkten, doch seitdem es das katholische Kirchenjahr gibt, werden auch wieder mehr Erwachsene beschenkt, die Kinder stehen aber noch im Fokus.
Sie sind diejenigen, die am meisten auf den lang ersehnten Abend hinfiebern und es kaum erwarten können, endlich nachzugucken, ob die Wünsche von ihrer Wunschliste auch wirklich unter dem Baum liegen. Bei uns ist die Bescherung als Übergabe der Geschenke definiert, die dann unter den Freunden und der Familie verteilt werden und unter den Tannenbaum gelegt werden. Obwohl es die Weihnachtsgeschenke und ähnliche Bräuche schon seit vielen Jahrhunderten gibt, gibt es trotz alledem noch starke Unterschiede zwischen den verschiedenen Regionen, Ländern und Kulturen. Die Geschenke werden immer von unterschiedlichen fiktiven Personen gebracht.
In Frankreich werden die Schuhe der Kinder unter den Baum gestellt, nachts ausgepackt und in der USA und in England werden Socken an den Kamin gehängt. Beispielsweise in Spanien ist die Verbindung zu den christlichen Ursprüngen noch deutlicher zu sehen, da dort die Geschenke erst am 6. Januar, am Tag der Erinnerung an die drei heiligen Könige übergeben werden. Andere Traditionen wie der Adventskranz, die Tannenbäume und die Adventskalender haben im Vergleich dazu keine so lange Entstehungsgeschichte, da diese erst ab dem 19. Jahrhundert entstanden sind. Allerdings lässt es sich verallgemeinern, dass die Geschenke über alte christliche Traditionen mittlerweile zu einem nicht wegdenkbaren Trend geworden sind. Jedes Jahr sind die Wintermonate für alle Länder am umsatzstärksten, und es werden so sehr hohe Umsätze erzielt.
Das Budget für Weihnachtsgeschenke
Laut Umfragen plant jede Person in Deutschland durchschnittlich circa 240 Euro ein, um Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Das belastet bei vielen nicht nur den Geldbeutel, da die Produkte im November und Dezember unnötig überteuert sind, sondern auch unseren Nerven, da die Suche nach dem perfekten Geschenk auch immer mit viel Stress verbunden ist.
Genau deshalb sollten wir uns schon im Vorhinein Gedanken machen und überlegen, worüber sich unsere Familienangehörigen und Freunde am meisten freuen würden. Dort gibt es natürlich große Unterschiede je nach Personengruppe, doch am wichtigsten ist es immer, genau auf die beschenkte Person und ihre privaten Interessen einzugehen.
Vor allem bei Geschenken für ihre Frau verzweifeln die Männer sehr oft. Dort gibt es zwei Möglichkeiten der Geschenke: Einmal kann man auf klischeebehaftete Geschenke setzen oder sich etwas Besonderes ausdenken.
Typische Geschenke für Frauen…
sind zum Beispiel Klamotten, Handtaschen, Schmuck, Parfüm oder Kosmetik. Doch viel mehr sollten wir uns fragen, ob unser Beschenkter das auch wirklich braucht, oder ob das Materielle nicht eher in den Hintergrund rücken sollte. Am wertvollsten ist es immer noch, seine Zeit zu schenken; gerne auch kombiniert mit einer schönen gemeinsamen Unternehmung. Besonders für Mütter ist ein Tag oder ein Ausflug für eine entspannende Auszeit und Zweisamkeit mit ihrem Partner viel mehr wert. Wenn sich die Männer unsicher sind, hilft es auch sehr gut, sich im Familienkreis und bei Freunden Rat zu suchen und auch der Frau genau zuzuhören, ob sie nicht zufällig etwas erwähnt, das sie sich schon lange wünscht.
Geschenke für Männer…
Bei Männern ist die Geschenksuche oftmals genauso schwer, da sie meistens keine Geschenkwünsche äußern und andere damit zum Verzweifeln bringen. Auch hier gibt es einmal wieder die Möglichkeit materieller Geschenke, beispielsweise neues Werkzeug, wenn der Mann besonders handwerklich ist und neue Utensilien für seine Werkstatt gebrauchen könnte oder neue Sportkleidung für einen neuen Ansporn. Genauso wie die Frauen freuen sich natürlich aber auch die Männer über gemeinsame Zeit. Diese kann entweder mit der Frau oder mit den Kumpels stattfinden, egal ob es ein Kurztrip oder nur ein einzelner Abend in einer Bierbrauerei ist. Gerne werden für Paare auch Sachen verschenkt, wovon beide profitieren, zum Beispiel einen gemeinsamen Kochkurs oder eine Partnermitgliedschaft im Fitnessstudio.
Bei den Kindern ist die Geschenksuche meistens am einfachsten, da sie sich schon lange vorher überlegen, was sie gebrauchen könnten und was sie auf ihre Wunschliste schreiben. Dort stehen oft materielle Dinge wie neues Spielzeug oder neue Klamotten. Bei den Großeltern kommen hingegen wieder nicht materielle, sondern persönliche Geschenke besser an. Besonders beliebt sind zum Beispiel gestaltete Kalender mit Fotos der Enkel.
Personalisierbare und persönliche Geschenke
Seit einigen Jahren sind diese personalisierbaren und persönlichen Geschenke zu einem großen Trend geworden, und es gibt ein sehr großes Angebot. Auf ganz vielen Websites im Internet kann man unterschiedliche Sachen selbst gestalten und auswählen, und der Fokus liegt dabei meistens auf Gravur und Druck. Fast alle Sachen lassen sich mit dem Namen des Beschenkten, einem besonderen Datum, einer kleinen Botschaft oder mit einem Spruch individualisieren. So kann man jedem Produkt eine ganz besondere Note geben. In Schlüsselanhänger, Handyhüllen, Powerbanks, Teller, Gläser oder Schmuck so wie in Ringe oder Kettenanhänger lassen sich solche Sachen eingravieren. Das Besondere daran ist, dass alle selbst gestalteten Produkte Unikate sind und die persönliche Bindung stärken.
Beliebt sind auch bedruckte Textilien – sowohl Leinenbeutel als auch Küchenschürzen, Kissenbezüge, Hoodies und T-Shirts. Im Internet kann man dann Fotos hochladen und die Vorder- und Rückseite gestalten. Auch anderweitig lassen sich viele Sachen über das Internet künstlerisch gestalten; so man kann Kalender, Poster, Bildercollagen und Zeichnungen mit eigenen und gemeinsamen Fotos erstellen lassen.
Neu auf dem Markt sind auch personalisierte Bücher. Man kann das Genre und den Anlass auswählen und dann selbst die Namen für die Haupt- und Nebenfiguren in dem Buch festlegen. Man kann die Anzahl der vorkommenden Charaktere im Buch also auf die Anzahl der Familienmitglieder oder auf die Anzahl der Personen in der Freundesgruppe abstimmen, und wenn das Buch dann gelesen wird, tauchen die eigenen Namen auf den Seiten auf.
Bei unserer Geschenksuche sollten wir auch nicht vergessen, dass wir in einer sehr modernen Welt leben und deshalb natürlich auch digitale Geschenke eine Option sind. Vor allem Kinder und Jugendliche wünschen sich oft neue Spielkonsolen und Handys, da diese digitalen Medien immer begehrter sind. Sie sind auch schon bei den jüngeren Kindern immer beliebter, und es gibt eine starke Tendenz dazu, dass immer mehr Kinder auch im jungen Alter schon digital sehr gutbausgestattet sind und im Vergleich zu den letzten Jahren auch mehr Zeit vor dem Bildschirm verbringen. Teils brauchen die Kinder aber auch für die Schule einen PC oder ein Tablet, da oftmals vor allem seit der Corona-Pandemie viel modernisiert wurde und mehr mit Multimediageräten gearbeitet wird. Deswegen ist besonders die Kommunikation wichtig, um die Wünsche der Kinder zu verstehen. Wenn man Computerspiele schenkt, ist es wichtig, auf die USK-Freigabe zu achten, und man sollte sich auch eher an preisgekrönten Spielen orientieren, um eine gute Wahl treffen zu können. Allerdings darf man den körperlichen Ausgleich selbstverständlich nicht vergessen, weshalb man digitale Geschenke immer in Kombination mit einem analogen Geschenk oder einer Aktivität schenken sollte.
Geschenkideen für Erwachsene
Auch für Erwachsene gibt es viele digitale Möglichkeiten: Beispielsweise kann man über das Internet verschiedene Online-Kurse buchen und besuchen – zum Beispiel einen Kochkurs für zu Hause oder einen Gutschein für eine Fitness-App. Ebenso gibt es ein großes Angebot an digitalen Gutscheinen für Unterhaltungsangebote, Streamingdienste oder Spendenaktionen. Für Kochbegeisterte kann man auch einen digitalen Gutschein für eine Food Box Subscrption kaufen, womit dann Lebensmittel und Rezepte nach Hause geliefert werden. Für besonders Wissbegierige wären auch E-Learning-Gutscheine zur individuellen Weiterbildung, ein E-Book oder ein Sprachkurs eine passende Möglichkeit. Bezüglich Weihnachtsgrüße gibt es auch die schnelle Option, online per Mail Gruß- und Postkarten mit lieben Worten zu versenden. Doch an sich ist es nur die Hauptsache, dass das Geschenk, welches man wählt, auch wirklich von Herzen kommt.
Umweltschutz und Nachhaltigkeit
Genau so sollte uns aber auch der Klimaschutz am Herzen liegen – auch während der Weihnachtszeit. Wir alle sollten uns in dieser Zeit der Besinnung auch Gedanken zur Nachhaltigkeit machen und überlegen, wie wir mit kleinen Schritten helfen können, dass auch noch die nächsten Generationen ein schönes Weihnachtsfest auf einer gut erhaltenen Erde feiern können. Wenn man auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit achtet, ist dies eine ganz bewusste Haltung und ein Lebensstil, und das sollte auch ein Anreiz für die Beschenkten sein, das nächste Fest vielleicht auch selbst mal etwas Nachhaltiges zu verschenken. Indem wir damit schon anfangen, haben wir beim Schenken noch mehr Freude, ein gutes Gewissen, und wir sind dabei ein gutes Vorbild. Es besteht auch zum Weihnachtsgeschäft ein sehr hohen CO₂-Ausstoß, und durch kleine Alternativen können wir so unseren individuellen ökologischen Fußabdruck verringern. Natürlich zählen zum Umweltschutz noch viel mehr Maßnahmen, aber auch die kleinen Schritte und Änderungen sind wichtig und bringen uns alle einen Schritt voran.
Stets sollte man auch immer den teils unnötigen Konsum hinterfragen und darüber nachdenken, ob die materiellen Geschenke ihr Geld auch wirklich wert sind. Wenn wir auf Nachhaltigkeit achten, ist dies CO₂-sparend, ressourcensparend mit Recycling oder Upcycling, und die Produkte sind langlebiger, halten also länger und sind wiederverwertbar. Meistens sind sie auch biologisch abbaubar und ökologisch unbedenklich, da sie Plastik-, Chemie- und schadstofffrei sind. Sie werden fair mit guten Löhnen und Arbeitsbedingungen produziert. Regionale Produkte haben auch einen viel kürzeren Transportweg und kommen eher von kleineren Produzenten – und das steigert die Lebensqualität von uns allen.
Nachhaltiges Leben ist oftmals auch viel leichter, als wir uns es eigentlich vorstellen. Wir könnten übliche Online-Shops durch lokale Bestellungen bei Kleinanzeigenplattformen ersetzen oder öfters in die Stadt gehen. Oder wir kaufen das Geschenk vor Ort, bevor es ein LKW bis zu uns nach Hause fahren muss. Ebenso findet man in Secondhandshops und auf Flohmärkten tolle Schätze für einen geringen Preis. Bei einigen Online-Shops ist es sogar so, dass, wenn man bei ihnen einkauft und bezahlt, die Provisionen für den Verkauf teils gespendet werden, beispielsweise an soziale Einrichtungen oder in Bildungs- und Entwicklungsprojekte.
Geschenke, die der Umwelt direkt helfen
Es gibt auch Geschenke, die der Umwelt direkt helfen, z. B. ein Bau eines Insektenhotels oder eines Igelhauses. Das kann man auch prima zusammen mit Kindern machen und so schon im jungen Alter Freude für solche Sachen erwecken. Schuhe und Klamotten kann man auch nachhaltig kaufen; dort ist das Material dann ganz recycelt. Ebenso könnte man praktische Mehrwegprodukte oder ein regionales Kochbuch sowie Selbstgenähtes oder Selbstgebackenes verschenken. Für Gartenliebhaber wäre auch Biosaatgut eine gute Idee. Es gibt auch viele Bücher zur Weiterbildung z. B. in Bezug auf Müllvermeidung. So können wir uns mit unserem Beschenkten dann vielleicht neue Vorsätze für das neue Jahr machen, da der Jahreswechsel bald sowieso naht.
Man kann auch Baumpatenschaften oder Klimaschutzspenden verschenken, um der Umwelt etwas Gutes zu tun. Umweltschonend sind natürlich auch simple Zeitgeschenke, weil das Beisammensein und Miteinandersprechen natürlich keine Ressourcen und Rohstoffe verbraucht.
Geschenkverpackungen
Nicht zu vergessen sind auch die Geschenkverpackungen. Mit diesem riesigen Müll aus Geschenkpapier und Plastik wird unsere Umwelt belastet, und auch hier gibt es einfache Alternativen. Anstatt normalen Geschenkpapiers kann man recyceltes Papier nehmen oder einfach alte Zeitungen nutzen. Genauso gut funktionieren Schuhkartons, alte Blechdosen oder alte Papiertüten. Anstatt Plastikklebeband kann man recyceltes Tape nehmen. Wenn wir wiederverwertbare Geschenkverpackungen selbst herstellen, sparen wir damit nicht nur Geld, sondern auch Zeit im nächsten Jahr, da wir einfach auf unsere Verpackung vom Vorjahr zurückgreifen können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es ein riesiges Angebot an Geschenken für alle Personengruppen gibt. Diese Tradition des Schenkens ist etwas, was uns allen Freude bereitet, und deshalb sollten wir auch versuchen, die Geschenke in der nachhaltigen Variante zu kaufen und plastikfrei mit Dingen von uns zu Hause zu verpacken. So sparen wir Zeit, Stress und Geld und bereiten uns allen eine noch schönere Bescherung!
Quellen:
Weihnachtsgeschenk – Wikipedia (aufgerufen am 9.10.21)
Weihnachtsgeschenke – Weihnachtszeit (aufgerufen am 9.10.21)
Die Tradition des Schenkens an Weihnachten | KN-collegeBlog (kn-online.de) (aufgerufen am 9.10.21)
Besondere Weihnachtsgeschenke für Frauen finden | BRIGITTE.de (aufgerufen am 16.10.21)
Personalisierbare Geschenke – die schönsten 1000 Ideen (geschenkidee.de) (aufgerufen am 16.10.21)
Personalisierte Bücher – Geschenke für Frauen – PersonalNOVEL (aufgerufen am 16.10.21)
Die 5 besten digitalen Weihnachtsgeschenke für Ihre Mitarbeitenden | Babbel für Unternehmen (babbelfuerunternehmen.de) (aufgerufen am 16.10.21)
Digitale Weihnachtsgeschenke (apotheken.de) (aufgerufen am 16.10.21)
Weihnachten: Die beliebtesten digitalen Geschenke – COMPUTER BILD (aufgerufen am 16.10.21)
Wirklich nachhaltige Geschenke – das ist mehr als Bio und Fairtrade (geschenkly.de) (aufgerufen am 16.10.21)
Nachhaltige Weihnachtsgeschenke mit Sinn – 15 einfache Ideen (smarticular.net) (aufgerufen am 16.10.21)
Geschenke nachhaltig verpacken: Tipps & Ideen – [GEOLINO] (aufgerufen am 16.10.21)
Autorin: Klara Sauerwald
Lektorin: Joana Dörfler
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Bild 2: angel1238812 auf Pixabay-Weihnachtsgeschenke
Bild 3: Monika Grafik auf Pixabay
Bild 4: Gerd Altmann auf Pixabay
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